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Von Heinrich Deisl.

Was passiert demnächst bei tranzit?

Salongespräche, Postmoderne und Workshops

Postmoderne Klassiker auf Tschechisch, Vorträge und Workshops in der Slowakei, Salongespräche in Wien ab nächstem Jahr.

Vier Mal im Jahr wird tranzit.at ab Anfang nächsten Jahres einen Abend lang zu einer kleinen Gesellschaft einladen ... An diesen Abenden sollen sich – wie an einem privaten Tisch – „Gespräche über heute“ entwickeln. Im Mittelpunkt steht dabei jeweils ein besonderer Gast. Eine Persönlichkeit, deren Denken, deren Arbeit und Erfahrung der Ausgangsstoff und der Hintergrund für die Gespräche sind. Bei diesen Abendgesellschaften, bei denen es zu einem Gedankenaustausch von Menschen unterschiedlicher geografischer und beruflicher Herkunft kommt, soll ein Dialog entstehen, der die Grenzen und Dialekte von Disziplinen vergessen macht. Gespräche, in denen kulturelles Wissen aus einem so weit und so vielfältig wie möglich abgesteckten Feld und Erfahrungen aus verschiedenen Orten und Formen der Praxis im „tranzit room“ ausgetauscht werden, einem Ort auf Zeit.

Die „Gespräche über heute“ werden jährlich in einer Publikation nachgezeichnet, die eingeladenen Gäste werden zum Abschluss der Veranstaltung auch öffentlich referieren. Durchgeführt werden das Projekt und die Realisation der Publikation vom Verein „springerin – Hefte für Gegenwartskunst“. Springerin – Hefte für Gegenwartskunst: www.springerin.at

Von Anfang November bis Ende Dezember 2004 wird der tschechische Künstler Jiří Skála als „artist in residence“ im Wiener q21 zu Gast sein ...
Skála war auf den Vorschlag von Kurator Vít Havránek eingeladen worden. Skála wurde 1976 geboren und studierte auf der Akademie der Bildenden Künste Prag und absolvierte 2002/03 ein Postgraduate-Programm am Palais de Tokyo, Paris. Neben zahlreichen Gruppenausstellungen in Prag, Paris und bei der ersten Biennale in Tirana sorgte er seit 1999 mit Solo-Ausstellungen wie „Abstract“ (2000) und mit der „Hygiena“ (2002) in der Galerie Display in Prag für Aufsehen. Zusammen mit Tomás Vanĕk und Vít Havránek gründete Jiří Skála 2000 die „Produktionsgruppe“ PAS, die etwa 2002 im Royal College of Art bei der vielbeachteten Schau „Fair“ ausstellte.

In der Wintersaison 2004/05 beschäftigt sich Tranzit.cz einmal mehr mit der Aufarbeitung der Geschichte ...
und dem Versuch, das tschechische Kunsterbe zwischen 1948 und 1989 transparenter zu machen. Neben zahlreichen künstler- und projektbezogenen Förderungen gibt es seit einiger Zeit mediale Kollaborationen mit der Wiener Tageszeitung „Der Standard“ und der tschechischen Wochenzeitschrift „Respekt“.

Die Reihe von Theorie- und Kunstbüchern wird erweitert ...
Einige klassische Texte der (Post-)Moderne wie die des Situationisten Guy Debord und dem Komponisten John Cage werden wieder aufgelegt und ins Tschechische übersetzt; manche zum ersten Mal. Darüber hinaus werden einflussreiche Werke der aktuellen Populärkultur wie etwa Hakim Bays „T.A.Z.“ neu herausgebracht. Der Künstler Tomás Vanĕk wird dafür Illustrationen produzieren.

Sozialplattform und Vorträge …
Workshops, Symposien, Vorlesungen und Interventionen im öffentlichen Raum und konzeptorientierte Meetings sollen in Zukunft mehr forciert werden. Die sich in den letzten beiden Jahren bewährten „Study Visits“ werden fortgesetzt, bei denen Kuratoren und Theoretiker eingeladen werden, mittels Vorträgen ihr Wissen einer erweiterten Öffentlichkeit zu präsentieren. Für heuer ist der Genfer Kurator und Kunstkritiker Lionel Bovier, Direktor des unabhängigen Buchverlags JRP Editions, eingeladen.

Schließlich wird das Symposium „Authentische Strukturen“ ausgerichtet werden,
das tranzit.cz in Zusammenarbeit mit dem Museum of Modern Art in New York und dem tschechischen Goethe-Institut vom 8. bis zum 12. Dezember 2004 in Prag abhalten wird.

Tranzit.cz fördert jedes Jahr vier Künstler und zwei Theoretiker...
die mit dem Stipendium Themen und Arbeiten ihrer Wahl realisieren können. 2004 wurden Förderungen unter anderem vergeben an: Zbynek Baladran, Katerina Seda und Miloš Vojtechovsky. Eine langzeitige Förderung gilt 2004 der Display Gallery. Diesbezüglich sind Einladungen bis in den Februar an Künstler wie San Keller (CH), Stuart Ringholt (AUS) oder Pia Rönicke (DK) ergangen (www.display.cz).

René Block über den Balkan.
Nach Bratislava wird auf Einladung von tranzit.sk René Block, der Direktor des Museum Fridericianum in Kassel, kommen und am 21. Oktober 2004 einen Vortrag über das Phänomen „Balkan“ halten. Am gleichen Abend wird der Film „Who’s this song“ (60 min.) von Anna Peela gezeigt.

Vortrag über kuratorische Praktiken.
In der zweiten Novemberhälfte werden in Bratislava Igor Zabel, Direktor der Moderna Galerija in Ljubljana, und Kathrin Rhomberg, Leiterin des Kölnischen Kunstvereins, einen Vortrag über kuratorische Praktiken halten. Außerdem ist für den Zeitraum ein Workshop über Michel Foucault mit slowakischen, tschechischen und französischen Philosophen geplant.

Ausstellung „Better Bet on That …“.
Vom 25. November bis 31. Dezember 2004 wird an verschiedenen Plätzen in Bratislava die Ausstellung „Better Bet on That …“ gezeigt, die Linda und Juraj Dudaš kuratieren. Folgende Künstler werden u. a. zu Gast sein: Marc Bijl (Holland), die Gruppe Radek (Russland) und Gianni Motti (Italien).

Ausstellung „Challenge“.
Am selben Tag, dem 25. 11. 2004, eröffnet die Ausstellung „Challenge“ (bis 31. 12. 2004), die der slowakische Kurator Juraj Čarný, Leiter der Galerie Priestor in Bratislava, zusammengestellt hat, in der Synagoge von Trnava (SK), u. a. mit den Künstlern Martin Creed (UK) und Plamen Dejanov (BG).
Infos unter www.gjk.sk



Artikel erschienen in: REPORT. Magazin für Kunst und Zivilgesellschaft in
Zentral- und Osteuropa,Oktober 2004
> Link: Galéria Jána Koniarka v Trnave > Link:REPORT online- > Link: Tranzit-